Unser Fachberater informiert - Baumschäden durch „neue“ Pilzkrankheit

Unser Fachberater informiert - Baumschäden durch „neue“ Pilzkrankheit

In der Folge von mangelnde Pflege und den Hitzesommern der letzten Jahre haben sich neuerdings Pilzkrankheiten aus mediterranen Gefilden bei uns breitgemacht. An erster Stelle steht hier der „Schwarze Rindenbrand“ (Diplodia ssp)

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Schwarze Rindenbrand“ (Diplodia ssp)

Ein typischer Schwächeparasit, der in wärmeren Klimazonen z.B. Triebstreben an Pinien und Kiefern verursacht. Erstmals aufgetreten ist der Befall nach dem Hitzesommer 2003 und da eher an stark sonnenexponierten Alleebäumen. Dann war trügerische Ruhe, aber die seit 2017 vorherrschenden Sommer mit Hitze und Trockenheit haben nun den Befall so richtig ins Rampenlicht gestellt. An stark befallenen Bäumen jeglichen Alters zeigen sich massive Absterbeerscheinungen am Stamm und an den Leitästen. Ganze Astpartien schwächeln, die Früchte und die Blätter bleiben klein oder welken im Laufe des Sommers ab. Am Anfang der Infektion steht immer eine Verletzung der Rinde: Sonnenbrandschaden, Wachstums- oder Frostrisse, Wildverbiss oder auch mechanische Beschädigungen. Dort zeigt die Rinde zuerst kleinere dunkelbraune bis schwarze eingesunkene Flecken, die nicht vom Baum überwallt werden (wie z.B. beim Obstbaumkrebs). 

Krebs beim Baum

Krebs

Später löst sich die ganze Borke bis auf das blanke Holz ab und auf dem Splintholz ist gut eine „Wellenstruktur“ zu erkennen. Das Grundproblem: wenn der Befall so deutlich ins Auge springt, ist es für eine Bekämpfung bereits zu spät, denn Stamm und Leitäste sind schon zu stark geschädigt. Und meist gibt es noch einen Folgebefall mit „ungleichem Holzbohrer“ oder „Obstbaumsplintkäfer“, die dem Baum den Rest geben. Gegen den Pilz helfen nur vorbeugende Maßnahmen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten: gute Wasser und Nährstoffversorgung, fachgerechte Pflege, keine Pflanzungen an extremen Trocken- und sonnenexponierten Standorten und ggf. Weißeln der jungen Stämme als Sonnenschutz.

Krankheitssymptome

Ähnliche Krankheitssymptome zeigt aber auch die „Kragenfäule“ (Phytophthora cactorum). Hier ist aber das kranke Rindengewebe schwammig und riecht unangenehm. Der Befall ist auch eher im schattigen, bodennahen Bereich und tritt eher an Apfelbäumen auf feuchten Standorten auf.

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Kragenfäule“ (Phytophthora cactorum)

Schaderreger

Eine ebenfalls in den letzten Jahren verstärkt aufgetretener Schaderreger ist die „Marsonnina-Blattfallkrankheit“ an Apfelbäumen. Die tritt im Sommer, meist schon nach kürzeren Regenperioden auf. Es entstehen kleine, ovale schwarze Flecken auf den Blättern. Der Befall breitet sich rasch auf dem gesamten Baum und auch im näheren Umkreis aus. Die Blätter werden chlorotisch gelb und fallen ab und so stehen die Bäume recht schnell im August ohne Laub da. Auch die Früchte sind mit kleinen Flecken übersät und schrumpeln. Selbst der bekannte Schorfpilz macht nicht so einen schnellen, massiven Schaden. Heimtückisch ist gerade der Befall an schorfresistenten Sorten wie z.B. Topaz.
Andreas Siegele
Fachberater BVKA

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