Eine Koryphäe auf seinem Gebiet
Der Werdegang des Vollblut-Kleingärtners Alfred Lüthin ist beeindruckend. Seine Verbandslaufbahn begann 1989 mit der Wahl als Vereinsvorsitzender des größten Karlsruher Kleingartenvereins, des KGV Hagsfelder Allee. 1995 wurde er zunächst Beisitzer des Bezirksverbands der Gartenfreunde Karlsruhe e. V. (BVKA), 1996 dann Vorsitzender und Geschäftsführer. Mit seiner Arbeit hat Alfred Lüthin die Karlsruher Kleingärtner zu bundesweiter Beachtung geführt, Goldmedaillen im Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ sind Ausdruck dieser vorbildlichen Arbeit. Um den gewachsenen Anforderungen an die Verbandsstruktur Rechnung zu tragen, war 1999 Alfred Lüthin Protagonist der Gründung des Verbands der Kleingärtner Baden-Württemberg e. V. (VKBW). Eine wichtige Rolle nahm die Zukunftsinvestition Verbandsgeschäftsstelle in seiner Arbeit ein. Mit dem Bau der neuen Geschäftsstelle des VKBW und BVKA in Karlsruhe-Hagsfeld setzte er ein deutliches Zeichen für die gewachsene Bedeutung der Verbände. Die moderne Zentrale mit angeschlossenem Seminarzentrum wurde 2000 fertiggestellt.
Jeder ist willkommen
Alfred Lüthin stellte immer die Menschen in den Kleingartenanlagen in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Daher sind ihm auch die Bedeutung und der Bestand des Bundeskleingartengesetzes eine wichtige Herzensangelegenheit. Ob alt oder jung, ob mit Behinderung, aus sozial schwachen Stadtteilen oder mit Migrationshintergrund, er setzte sich immer für die Integration ein. 1998 entstand unter seiner Führung in der Anlage Hagsfelder Allee der erste behindertengerechte Kleingarten. Ob mit dem ersten seniorengerechten Kleingarten in Karlsruhe oder der Gestaltung des ersten MehrGenerationenParks in Sinzheim, Alfred Lüthin bewies stets Tatendrang und Weitblick. Er engagierte sich auch für Kinder und förderte die Schulgartenbewegung in Baden-Württemberg. Dafür stand er Schulen als Experte und Ansprechpartner zur Seite und stellte Kleingartenparzellen zur Verfügung. Ein besonderer Meilenstein: Mit seiner Unterstützung wurde 2018 der Erlebnispfad „Lebensraum Kleingarten“ in der Kleingartenanlage Am Reitschulschlag ins Leben gerufen. Der Lehrpfad bringt Kindern und Erwachsenen die ökologische Bewirtschaftung von Kleingärten näher. Seine Vorzeigeprojekte erhielten für ihren Vorbildcharakter nationale und internationale Auszeichnungen. Eine Goldmedaille beim Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ 2018 war die überregionale Anerkennung für das Projekt des Erlebnispfads „Lebensraum Kleingarten“.

Mit dem Bau der neuen Geschäftsstelle des VKBW und BVKA in Karlsruhe-Hagsfeld setzte Alfred Lüthin ein deutliches Zeichen.
Gemeinsam für grüne Oasen
Der Erhalt von Flora und Fauna ist eines der wichtigsten Ziele Alfred Lüthins. Dazu gehören für ihn Biodiversität und Artenschutz – schon lange, bevor dies medienwirksam eingefordert wird. Alfred Lüthin initiierte beispielsweise auch die Einrichtung eines Bodenschutzlabors in der Geschäftsstelle, um Kleingärtner fachlich fundiert bei der ökologischen Düngung zu unterstützen. Um kompetentes Gartenwissen zu verbreiten, legte Alfred Lüthin besonderes Augenmerk auf erstklassige Schulungen für die Vereine und engagierte sich ab 2003 als Gründungsmitglied und langjähriger Motor der Gartenakademie Baden-Württemberg mit Sitz in Heidelberg. Sein Einsatz für den Schutz und Erhalt der Karlsruher Kleingartenanlagen zeigte sich 2017 auch bei der erfolgreichen Petition „Rettet Karlsruhes Kleingärten“. Unter Alfred Lüthins Federführung konnten drei große Anlagen, die zur Wohnbebauung vorgesehen waren, gesichert werden. Daraus resultierten auch die Gründung des Kleingartenbeirats in Karlsruhe und die Erarbeitung des Kleingarten-Entwicklungsplans

Alfred Lüthin mit der Staatssekretärin Friedlinde Gurr- Hirsch bei der Einweihung des Erlebnispfads „Lebensraum Kleingarten“ in der Anlage Am Reitschulschlag
Alfred Lüthin
Wenn im Mai diesen Jahres Alfred Lüthin als Geschäftsführer des Bezirksverbands der Gartenfreunde Karlsruhe e. V. (BVKA) und des Verbands der Kleingärtner Baden-Württemberg e. V. (VKBW) in den Ruhestand geht bleibt er weiterhin Vorsitzender der Verbände. Alfred Lüthin prägte die Kleingartenorganisation in herausragender Weise. Die Gründung des heutigen Landesverbands ist untrennbar mit seinem Namen verbunden, ebenso wie zahlreiche richtungsweisende Initiativen und Projekte.
Energisch und offen
Seine Wurzeln in Karlsruhe waren für Alfred Lüthin aber auch die Basis dafür, sich gestaltend auf überregionaler Ebene einzubringen. Er pflegte enge Partnerschaften mit anderen Landesverbänden, wie etwa auch im Herausgeberbeirat des Kleingarten Magazins. Es gelang ihm, den neugegründeten Landesverband der Kleingärtner Baden-Württemberg gegen manche Widerstände in den Bundesverband der Gartenfreunde zu führen. Er nahm dort von 2011 bis 2015 als Vizepräsident und Präsidiumsmitglied des Bundesverbands Deutscher Gartenfreunde eine exponierte Stellung ein. Alfred Lüthin war darüber hinaus auch international sehr gefragt. Einerseits waren da die freundschaftlichen Bande der Karlsruher Kleingärtner mit der Wiener Bezirksorganisation, andererseits sein Engagement in Asien. Ab 2005 fungierte er als Berater der südkoreanischen Regierung – mit seinem Expertenwissen unterstützte er den Bau von südkoreanischen Kleingartenanlagen nach dem Karlsruher Modell und hieß außerdem mehrere Delegationen in Karlsruhe willkommen. Unermüdlich und energisch hat Alfred Lüthin das Kleingartenwesen im Südwesten der Republik geprägt. Mit seinem sozialen Engagement, ökologischen Handeln und großer Tatkraft hat er die Grundlage für ein blühendes Kleingartenwesen gelegt, auf das nun seine Nachfolger aufbauen können.