In Feld und Flur, in Wald und Gärten
Die Pfaffenhütchengespinnstmotte hat ganze Arbeit geleistet.
Ca. 70 verschiedene Arten
Diese treten im späten Frühling, etwa kurz nach der Blütezeit an mehreren verschiedene Gehölzen auf. Und die sind sehr spezifisch: so wird von der "Apfelbaumgespinnstmotte" nur Kernobst (Apfel, Birne, Quitte, Mispel) befallen. Die "Pfaffenhütchengespinnstmotte" frisst nur an besagten Pfaffenhütchen-Sträuchern, die "Traubenkirschengespinnstmotte" tritt dann logischerweise nur an Traubenkirschen auf. Befall durch andere Arten kann z.B. auch an Weißdorn, Cotoneaster, Pflaumen, Kirschen, Vogelbeeren auftreten.
Die jungen Raupen haben nun ihr Winterquartier verlassen und machen zuerst mal ein neues Gespinnst. Darin befinden sich 15-20 kleine gelblich-grüne Raupen, die nun alle frischen Blätter wegfressen. Danach wandern sie weiter, machen neue Gespinste und fressen wieder alles weg – bis alle Larvenstadien durchlaufen sind. Die Verpuppung findet Ende Juni statt, es tritt nur eine Generation im Jahr auf. Es schlüpfen dann im Juli/August kleine weiße Falter mit schwarzen Punkten. Diese legen dann bis zu 150 Eier in mehreren dachziegelartigen und mit einem Sekret abgedeckten Gelegen. Im Schutze dieses aushärtenden Sekrets schlüpfen die Räupchen und überwintern darunter, bevor dann etwa ab Mitte April der Zyklus erneut beginnt.Junge Raupen der Traubenkirschengespinnstmotte, die gerade ihr Winterquartier verlassen haben
Bekämpfung
Spritzmittel, egal welche funktionieren nicht, da die Gespinste wasserabweisend sind und damit Wirkstoff nicht bis zu den Raupen reinkommt. Auch Vögel gehen da nicht ran, denn die Fäden sind klebrig. Die effektivste Bekämpfung ist das frühzeitige Wegschneiden und Beseitigen des bewohnten Nestes (noch viel Grün, wenig schwarze Kotkrümel, Raupen drin) - denn nicht unter jedem Gespinst sitzen auch noch Raupen.
Normalerweise erholt sich die Pflanze wieder mit dem "Johannistrieb", aber bei massiven Befall werden z.B. Obstgehölze geschwächt.